Superfood Heidelbeere.

DIE KONSEQUENTE

Text: Clara Holzhauser

Foto: Samantha Gbur

Es gibt diese Redewendung. Diese unglaublich altmodische Redewendung: »klein, aber oho«. Sie klingt nicht sonderlich modern, nicht hip, viel zu altbacken. Aber: Wir schreiben hier über die Heidelbeere. Und die ist nun mal genau das – klein, aber oho.

Bevor wir anfingen, unsere Lebensmittel systematisch nach ihren Inhaltsstoffen zu analysieren, waren Heidelbeeren einfach nur „Heidelbeeren“. Sie fanden sich gelegentlich wieder in der Marmelade, auf dem Kuchen oder im Eis. Heute aber sind Heidelbeeren hip. Denn zig Studien haben herausgefunden, wie gesund Heidelbeeren sind. Haben Polyphenole, Vitamine, Mineralstoffe. Heidelbeeren sind Superfood im Kleinformat.

Wenn man sich ein bisschen einliest, dann könnte man mitunter fast zu der Erkenntnis kommen, dass Heidelbeeren unsterblich machen: wirken entzündungshemmend, entwässernd, sind gut für die Augen. Sie heilen, machen dünn und reduzieren den Alterungsprozess. Sie mildern Falten – und helfen, in getrockneter Form, bei Darmproblemen. Das wahrhaft Gute an Heidelbeeren ist außerdem: Sie schmecken lecker – würzig, süß, schwer beschreibbar. Eher nachteilig: Sie sind nicht immer ganz günstig zu haben – je nach Jahreszeit und Herkunftsland. Wer saisonal einkauft spart zwischen Juli und September Geld, denn da ist Heidelbeer-Saison. Wer selbst sammeln geht – Heidelbeeren wachsen vor allem in Wäldern, Hochmooren und Heidelandschaften – tut dafür direkt auch was für seine Gesundheit. Denn viel in die Hocke gehen und im Dickicht krabbeln ist dann angesagt auf der Suche nach den frischen, blauen Beeren. Was macht man heutzutage mit Heidelbeeren? Immer noch Marmelade, Eis und Kuchen. Aber noch viel mehr: wirft sie in Müslis und Smoothies oder in leckere Salate etwa. Ein Bund Rucola, Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Heidelbeeren, Walnüsse, Serrano-Schinken und grob geraspelter Parmesan. Sehr fein! Heidelbeeren geben vielen Gerichte eine eigene Note. Ohne aufdringlich zu sein. Landen Heidelbeeren allerdings statt in der Schüssel auf Hemd oder Hose, bleiben sie vor allem farblich in Erinnerung.

Auch da bleibt sie sich dann treu: klein, aber oho!

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